Es kommt immer wieder vor, dass Straßenhunde in Griechenland an besonders unsicheren Orten leben. Egnatia aber hatte sich zusammen mit ihren Welpen den gefährlichsten Platz ausgesucht: die Autobahn. Als Tierschützer die Familie im Sommer 2013 entdeckten, setzen sie alles in Bewegung, um die Familie schnellstmöglich zu retten. Die Zeit rannte. Jederzeit konnte ein Auto die Welpen und ihre Mutter erfassen. Doch es gelang die Familie wohlbehalten zu sichern! Und so zog die fast dreijährige Mutter zusammen mit ihren fünf Welpen ins Shelter nach Grevená ein. Ein Happy End? Nein. Denn acht Jahre später leben sie immer noch hier in einem gemeinsamen Kennel.
Egnatia wurde, wie fast alle Hunde hier in der Region, vermutlich von einem Hirten ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen. Häufig leiden die Hunde dann an Hunger, werden krank, angefahren oder auch vergiftet. Hunde, die wie Egnatia ins Shelter kommen, bleiben dort dann ihr gesamtes Leben. Niemand in der Gegend möchte einen älteren Hund bei sich aufnehmen. Es gibt genug junge Hunde, mit denen sie besser arbeiten können. Welpen gibt es durch die unkontrollierte Vermehrung der Hirtenhunde mehr als genug.
Deswegen lebt Egnatia nun also schon seit acht Jahren zusammen mit ihren Kindern im Shelter. Die etwa elfjährige Hündin ist sehr ruhig. Tag für Tag sieht sie nichts anderes als Mauern, Zäune und andere Hunde. Kommen doch einmal Fremde ins Shelter, bellt die Familie so lange, bis die Menschen verunsichert das Weite suchen. Das Kennel ist ihr Zuhause geworden. Und die Tierschützer, die sich liebevoll um sie kümmern, ihre Familie. Das erkennt jeder, der sich versucht ihnen zu nähern. So bleibt Egnatia also nichts anderes, als jeden Tag ein paar Schritte im Kennel umherzulaufen und sich mal in ihre Hütte zu legen oder auf den Boden.
Vor kurzem konnte Egnatia zum ersten Mal die Tierschützer auf einen Spaziergang rund um das Shelter begleiten. Trotz einer starken Fehlstellung ihres Hinterbeins, wahrscheinlich die Folge eines Autounfalls, lief sie wie eine junge Hündin durch die wunderschöne Landschaft. Sie genoss jeden Schritt und sog die Gerüche der Freiheit auf.
Um Egnatia ihr Leben im Shelter angenehmer zu gestalten, suchen wir dringend Patinnen und Paten.
Willst du Egnatia auf ihrem Lebensweg begleiten?